Pferderasse: Der Tinker

Der Tinker ist unter verschiedenen Namen bekannt. In Deutschland kennt man ihn ebenfalls unter Irish Tinker, in England heißt er Cob, Gypsy Cob und in den USA wird er Gypsy Vanner genannt. Die korrekte Rassenbeschreibung, die alle Namen umschreibt, ist jedoch Irish Cob. Tinker wiegen in der Regel zwischen 460-730 kg und erreichen ein Stockmaß von 135-160 cm. Die Bestimmung, ob Warm- oder Kaltblut, ist beim Tinker etwas schwieriger als bei anderen Pferden. Er wird aber den Warmblütern zugeordnet, auch wenn sein robustes Aussehen mehr auf ein Kaltblut schließen lässt.

Infos zur Rasse

Geschichte und Herkunft des Tinker

Der Tinker stammt aus Großbritannien und Irland. Seinen Namen erhielt er durch die Sinti und Roma, die dort seinerzeit dem Beruf der Kesselflicker nachgingen, was im englischen „Tinker“ heißt. Tinker sind keine gezielte Zuchtform, sondern entstanden durch einen bunten Mix von verschiedenen Pferderassen. Den Ursprung hat der Tinker im Shire Horse, Clydesdale, dem Friesen und dem Dalespony. Gescheckte Pferde wurden um 1800 herum als nicht gewollte Zuchtform angesehen, da man einfarbige Tiere bevorzugte. Aus diesem Grund wurden gescheckte Pferde von der Zucht ausgeschlossen. Wanderarbeiter konnten diese dann jedoch günstig einkaufen und nutzten diese fortan als Zugpferde für ihre Planwagen. Mit der Zeit wurden so verschiedene Schecken, verschiedenster Rassen gekreuzt und der heutige Tinker entstand. Auf Merkmale wie Körperbau und Größe wurde hier weniger Wert gelegt, der Fokus lag darauf, dass der Tinker umgänglich, gesund und kräftig ist.

Verbreitung des Tinker

Ab dem 20. Jahrhundert kam der Tinker vermehrt nach Deutschland und die Niederlande, wo er schnell an Beliebtheit im Freizeitsport gewann. Die Nachfrage führte dazu, dass sich in den Niederlanden und in Irland Zuchtverbände gründeten und so wurde aus den Tinkern eine anerkannte Pferderasse. In Deutschland wurde er offiziell 2005 als eigenständige Pferderasse anerkannt. Tinker sind heutzutage weltweit verbreitet, vorwiegend aber im westlichen Europa und den USA.

Körperbau und Aussehen des Tinker

Tinker sind aufgrund ihrer vielfältigen Einkreuzungen wenig einheitlich in ihrem Aussehen. Generell sind es eher gedrungene, kräftige Arbeitstiere mit einem eher muskulösen und kräftigen Körperbau. Eines haben Tinker jedoch gemeinsam, den ausgeprägten Fesselbehang, das üppige Langhaar und häufig auch eine breite und nach außen gewölbte Nase, was auch als Ramskopf bezeichnet wird, aber in der Zucht jedoch nicht gewünscht ist.
Da es kleinere und größere Tinker gibt, die mal graziler und mal kräftiger gebaut sind und sich in den Stockmaßen unterscheiden, werden sie nach dem Zuchtstandard der Irish Cob Society in drei Sektionen eingeteilt.

– Sektion A: Pferd mit Stockmaß 160 – 170 cm
– Sektion B: Kleinpferd mit Stockmaß 149 – 159 cm
– Sektion C: Pony mit Stockmaß 128 – 148 cm

Charakter und Wesen des Tinker

Tinker wirken aufgrund ihrer robusten Bauweise, ihrer langen Mähne und Schweif eher als wilde und ungezähmte Pferde. Davon sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen. Tinker sind sensible und besonders ausgeglichene, sowie freundliche Tiere, da sie als Kutschpferde unerschrocken und nervenstark sein sollten. Da Tinker neugierig und intelligent sind, lassen sie sich vergleichsweise einfach trainieren und ausbilden.

Disziplinen und Einsatz des Tinker

Tinker wurden als Fahr- und Zugpferde genutzt und kamen aufgrund ihrer Charaktereigenschaften schnell im Freizeitreiten zum Einsatz, da sie sich auch für Anfänger gut eignen. Aufgrund ihrer Sanftmütigkeit werden sie auch häufig als Therapiepferde eingesetzt. Da er als Arbeitspferd vorgesehen war, eignet der Tinker sich weniger für den Pferdesport, aber wird im Freizeitbereich gerne im Wander- und Westernreiten eingesetzt.

Der Tinker im Reiturlaub

Der Tinker ist ein wahres Familienpferd, obwohl er sehr kräftig ist und viel wiegt. Seine fleißige und verlässliche Art, machen das Reiten und den Umgang mit ihm einfach. Allerdings benötigt der Tinker eine Bezugs- und Respektsperson, an die er sich eng bindet. Kinder akzeptiert er häufig nicht als eine solche Person. Wer gerne Wanderreiten geht oder im Westernreiten, Horsemanship- und Traildisziplinen durchführt, findet im Tinker einen treuen und zuverlässigen Partner an seiner Seite.

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