Der Oldenburger, eine deutsche Warmblutrasse mit deutlichem Vollbluteinfluss, wiegt bei einem Stockmaß von 165-179 cm etwa 510-700 kg. Wo der Oldenburger herkommt, ist bei seinem Namen wohl kein Geheimnis. Wir erzählen euch in unserem Rassenportrait zum Oldenburger ein wenig mehr.
Ursprünglich kommen die Oldenburger aus – Überraschung – Oldenburg. Genauer gesagt aus dem Großherzogtum Oldenburg, denn ihre Geschichte ist schon etwas älter. Sie geht bis auf das 17. Jahrhundert zurück. Die Reinzucht der Pferderasse begann jedoch erst im 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war der Oldenburger bereits ein elegantes, wenn auch schweres, Pferd. Diese Kombination ergab sich durch seine Abstammung von den Ostfriesen, die vor allem kräftig sein mussten, da sie zum Ziehen von Wagen und Kutschen eingesetzt wurden, und der bewussten Zucht von eleganteren Pferden. Ähnlich wie bei anderen Pferderassen veränderte sich der Oldenburger bzw. die Ostfriesen dadurch, dass die Nachfrage an großen kräftigen Tieren für schwere Arbeiten sank. Durch das Einkreuzen verschiedener anderer Rassen entstand ein edleres Pferd, das dem Zeitgeist der Pferdenutzung entsprach. Maßgeblich beteiligt an der Entstehung der Oldenburger Rasse war übrigens Graf Anton Günther von Oldenburg.
Der Oldenburger ist vor allem in Deutschland beliebt und weitverbreitet.
Der Oldenburger ist ein sportlich-kräftiges aber auch edles Pferd. Man kann die Rasse an kräftigen und trockenen Gliedmaßen sowie einem trockenen Kopf (das Adjektiv „trocken“ bei der Beschreibung des Exterieurs von Pferden wird im Sinne von „gut konturiert/definiert“ verwendet) und einer sportlichen Gesamterscheinung erkennen. Der Hals ist lang und geht in eine breite Brust über. Der Rumpf ist eher tief. Die meisten Oldenburger sind braun bzw. dunkelbraun aber auch Rappen, Schimmel und gelegentlich Füchse kommen vor. Darüber hinaus haben Oldenburger häufig weiße Abzeichnungen an Kopf und/oder Extremitäten.
Oldenburger sind gleichzeitig temperamentvoll und umgänglich sowie meist sehr gehorsam. Ihr Wesen wird häufig als gutmütig beschrieben und auch etwas von der Nervenstärke ihrer Ahnen, der Ostfriesen, haben sie geerbt. Von den eingekreuzten Vollblütern erbten die Oldenburger nicht nur ihr neues Temperament, sondern auch Sensibilität und Wachsamkeit. In Bezug auf ihre Leistung, ist vor allem ihre Ausdauer und Bewegungsvielseitigkeit hervorzuheben.
Mit den Oldenburgern ist es wie mit uns Menschen: Jedes Tier hat seine ganz eigenen Talente. Zwar ist der Oldenburger durch sein allgemeines Exterieur und Interieur ein echter Allrounder, jedoch zeigt jedes Tier verschiedene Talente. Somit liegt nicht jedem Oldenburger die gleiche Disziplin. Allgemein eignen sie sich aber sowohl für das Dressur- als auch für das Springreiten oder als Kutschpferde in Turnieren. Auch als Freizeitpferd hat der Oldenburger dank seines Interieurs viel zu bieten, denn meist können auch Anfänger gut mit der alten Pferderasse umgehen.
Wenn ihr einen Hof mit Oldenburgern findet, dann könnt ihr euch sicher auf eine schöne Zeit im Urlaub freuen, denn die Pferde eignen sich sowohl super für Anfänger als auch für fortgeschrittene Reiter. Je nach Ausbildung kann man auf Oldenburgern auch für Turniere oder Abzeichen trainieren. In jedem Fall macht das Zusammenarbeiten mit Oldenburgern Spaß, denn die Tiere machen gerne mit. Aber denkt daran: Pferde haben ebenfalls ihren eigenen Charakter und entwickeln sich auch basierend auf ihren bisherigen Erfahrungen im Leben. Ein Rassenportrait ist immer eine Verallgemeinerung. Letztendlich muss man jedes Tier immer individuell kennenlernen und aufmerksam darauf achten, was für einen Charakter es hat.
Entdecke unseren Pferdeblog: Unsere Autoren sind genauso pferdebegeistert wie du und teilen mit dir spannende Fakten, Tipps und Tricks rund um dein Lieblingshobby.
