Reitregeln und gesetzliche Regelungen bei Ausritten: Darauf musst du im Gelände achten!

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Beim Wettreiten über Wiesen und Felder galoppieren, im gemächlichen Schritt durch den Wald reiten und die frische Luft mit ihren würzigen Waldaromen schnuppern, ein abenteuerlicher Wanderritt mit Freunden – was gibt es für Pferdefans Schöneres als auszureiten? Kaum ein Freizeitsport ist so naturverbunden und stellt eine so besondere Verbindung zwischen Mensch und Tier her!

Um das Ausreiten soll es in diesem Blogbeitrag gehen. Egal, ob du noch eher Reitanfänger bist, oder schon lange im Sattel sitzt, wir haben interessante Infos für dich gesammelt.

Den weniger erfahrenen Reitern und Reiterinnen unter unseren Lesern wollen wir Tipps fürs sichere Ausreiten geben. Für alle anderen haben wir wichtige Infos über die gesetzlichen Regelungen zum Ausreiten – denn wie kann es in Deutschland auch anders sein, jedes Bundesland macht ein wenig was es will.

Tipp: Längere Blogbeiträge wie dieser hier lassen sich vor allem mit einem Kaffee oder Tee auf dem Sofa gut lesen.

Die 5 wichtigsten Ausritt-Regeln

1. Langsame Eingewöhnung

Ausritte machen großen Spaß, sind aber nicht ganz ungefährlich, denn im Gelände erwarten dich und dein Pferd jede Menge Überraschungen, vor denen ihr auf dem Reitplatz oder in der Halle geschützt seid. Das kann ein Hase sein, der plötzlich aus dem Gebüsch springt, ein lauter Traktor auf dem Feld oder auffliegende Vögel. Schnell erschreckt sich dein Pferd und macht einen Satz zur Seite – das kann auch für dich zu einer brenzligen Situation werden.

Unser Tipp: Gewöhne dein Pferd langsam an das Ausreiten im Gelände oder Straßenverkehr und werdet gemeinsam Schritt für Schritt geländesicher. Noch sicherer ist es, wenn du nicht allein, sondern in einer Gruppe ausreitest – das macht außerdem großen Spaß!


2. Das richtige Equipment

Natürlich musst du nicht auf jeden Ausritt eine komplette Survival-Ausrüstung mitnehmen. Ein paar Dinge sind jedoch absolut notwendig. Dazu gehört eine gute Schutzausrüstung, bestehend aus mindestens einem splitter- und bruchsicheren Reithelm mit Drei- oder Vierpunktbefestigung, Zaumzeug und Sattel in verkehrssicherem Zustand sowie einem ausreichenden Versicherungsschutz für dich und dein Pferd.

Unser Tipp: Empfehlenswert ist es außerdem, immer ein Handy bei sich zu haben, mit dem du im Notfall Hilfe rufen kannst.


3. Verantwortungsvoll und sicher reiten

Generell ist es ratsam, dass du absolut sattelfest bist, bevor du (alleine) ins Gelände ausreitest. Das bedeutet, du solltest in allen Gangarten sicher sitzen und auch mit unvorhergesehenen Bewegungen deines Pferdes wie Scheuen zurechtkommen. Auch solltest du das Tempo immer unter Kontrolle haben und zu jedem Zeitpunkt bestimmen. Genauso solltest du das Tempo immer den landschaftlichen Begebenheiten und den herrschenden Sichtverhältnissen anpassen. Besonders in der Dämmerung solltest du auf Ausritte verzichten, denn in dieser Zeit ist zum Beispiel Dammwild und damit auch Jäger besonders aktiv – das kann sehr schnell gefährlich werden.

Unser Tipp: Wenn du dich besonders auf deine geplanten Ausritte vorbereiten möchtest, besteht die Möglichkeit, dich zum deutschen Reitpass oder zu speziellen Gelände-Lehrgängen anzumelden. Hier lernst du viel theoretisches Wissen, aber auch praktische Einheiten, bei denen du zum Beispiel nützliche Tipps für Ausritte durch unwegsames Gelände, über Brücken oder durch Flüsse erhältst.


4. Gesetze und Regeln kennen und einhalten

Bevor du dein Pferd sattelst und dich auf ins Gelände machst, informiere dich unbedingt über die gesetzlichen Regelungen zu Ausritten in deiner Region. Je nach Bundesland und Gemeinde kann es hier unterschiedliche Bestimmungen geben. Weitere Infos dazu findest du weiter unten im Text. Sicher weiß auch dein Reitstall oder Gastgeber, auf welchen Wegen das Ausreiten bedenkenlos möglich ist. Generell gilt, dass du nur auf Wegen und Straßen und niemals querfeldein reiten solltest. Genauso solltest du Uferböschungen, Fuß- oder Radwege meiden.

Unser Tipp: Es ist nicht nur höflich, sondern auch sicherer, wenn du auf andere Verkehrsteilnehmer wie Spaziergänger, Rad- oder Kutschfahrer achtest, die dir auf deinem Ausritt begegnen können. Reite bei Begegnungen immer im Schritttempo und halte gegebenenfalls an oder sitze ab, um Gefahrensituationen von vornherein zu vermeiden.


5. Umweltschäden vermeiden

Vergiss nicht: du und dein Pferd sind Gäste in der Natur. Dementsprechend umweltbewusst und verantwortungsvoll solltest du dich verhalten. Achte darauf, die Landschaft beim Reiten nicht zu beschädigen oder durch Abfall zu beschmutzen. Wenn es trotz umsichtigen Verhaltens dazu kommt, dass ein Schaden entsteht, solltest du diesen umgehend melden.

Unser Tipp: Unterschiedliche Witterungsbedingungen können die Bodenverhältnisse verändern und anfälliger für Schäden machen. Sind nach Regenfällen beispielsweise Teile eines Weges aufgeweicht, riskiere nicht, den Boden durch das Reiten kaputt zu machen, sondern nimm lieber einen kleinen Umweg in Kauf, um die Natur zu schützen.

Weiter geht es mit dem Thema gesetzliche Regelungen zum Ausreiten – das Thema ist natürlich nicht nur für erfahrene Reiter wichtig. Also lies gleich weiter und bereite dich bestens auf das Ausreiten vor.

Gesetzliche Regelungen auf Wald, Feld und Straße

Wie bereits angesprochen, kann es je nach Bundesland und Gemeinde unterschiedliche Bestimmungen für das Reiten im Gelände geben. Hierüber solltest du dich in jedem Fall genauestens informieren, bevor du zu deinem Ausritt aufbrichst. Häufig sind entsprechende Wege gekennzeichnet, verlassen solltest du dich darauf im Zweifelsfall jedoch lieber nicht.

Das Bundeswald- und -naturschutzgesetz sieht einige allgemeine Regeln vor:

  • Beim Reiten auf Straßen, privaten und öffentlichen Wegen sind Reiter gemäß StVO Verkehrsteilnehmer.
  • Alle Verkehrsregeln und Anordnungen gelten damit für Reiter sinngemäß.
  • Reiter sollten sich defensiv verhalten und keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährden.
  • Es ist die rechte Fahrbahn zu nutzen, das Reiten auf Rad- oder Fußwegen ist nicht gestattet.
  • In der Dämmerung oder Dunkelheit ist auf ausreichende Beleuchtung zu achten, die von hinten und vorne gut sichtbar ist.
  • Beim Reiten ist eine geeignete Ausrüstung notwendig.
  • Private Wege oder Grundstücke sind tabu.
  • Reitergruppen gelten im Straßenverkehr als Verband. Dieser darf nicht länger als 25 Meter, also etwa 12 Pferde sein.

Zusätzlich zu den allgemeinen Regeln sieht jedes Bundesland eigene landesgesetzliche Regelungen vor. Die Bestimmungen können zusätzlich je nach Gemeinde oder Kommune noch einmal variieren, daher ist es unmöglich, hier alle Regeln festzuhalten. Eine tolle (unverbindliche) Übersicht findest du auch auf der Reiterplattform Cavallo. Generell gilt:

  • Reiten im Wald: Informiere dich zu den genauen Bestimmungen des Bundeslandes im jeweiligen Landeswaldgesetz bzw. Landschaftsgesetz. Beispielsweise ist es in Baden-Württemberg grundsätzlich gestattet, auf geeigneten Wegen (ab 3m Breite) und Straßen zu reiten, während das Reiten in Berlin nur auf ausdrücklich ausgewiesenen Reitwegen gestattet ist.
  • Reiten in der Flur: Zu den jeweiligen Bestimmungen eines Bundeslandes kannst du dich im Landesnaturschutzgesetz informieren. Viele Bundesländer sehen auch eine Kennzeichnungspflicht oder Sperrung bestimmter Gebiete vor.
  • Naturschutzgebiete, Biosphären und Co.: Hier ist Vorsicht angesagt. In vielen Naturschutzgebieten bestehen Sperrzonen, in denen das Reiten verboten ist, auf ausgewiesenen Wegen kann es jedoch zulässig sein. Informiere dich hierzu genauer in der jeweiligen Region.

Wie du siehst, ist beim Ausreiten einiges zu beachten. Wenn du dich jedoch an die Regeln hältst, steht deinem nächsten, unvergesslichen Ausritt mit deinem liebsten Vierbeiner nichts mehr im Wege! Wir wünschen dir viel Spaß im Gelände!

Euer RIDAYS-Team

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