Aachen Youngstars – erlebe das Salut-Festival
Besuche das Aachen Jumping Youngstars Salut-Festival! Hier treten junge Springreiter in einem spannenden Wettbewerb gegeneinander an.
Hallo ihr Lieben! Wie auf Instagram bereits angekündigt hatten wir ein Interview mit der Deutschen Wanderreiter-Akademie. Ein paar von euch haben uns auch Fragen geschickt, die wir natürlich gestellt haben. Wir fanden das Gespräch auf jeden Fall sehr spannend und haben richtig Lust aufs Wanderreiten bekommen. Tatsächlich saß von uns noch niemand im „Wanderreitsattel“. Wie ist es bei euch?
Für das Interview mit RIDAYS hat sich Michael Renz Zeit genommen, der bereits seit ein paar Jahren als erster Vorsitzender der Deutschen Wanderreiter-Akademie tätig ist. Er selbst fand tatsächlich erst über das Wanderreiten zum Pferd. Neben dem Wanderreiten gilt seine Leidenschaft heute auch seinen Islandpferden. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich für das schöne Gespräch bei Michael Renz bedanken!
Und jetzt … los geht’s!
PS: Wer noch nicht gemütlich auf dem Sofa sitzt sollte es sich jetzt mit einem Snack oder was leckerem zu Trinken gemütlich machen 😊
Gründer der Deutschen Wanderreiter-Akademie ist Herbert Fischer, der vor über 30 Jahren den Fischerhof gründete und begann, Wanderreiten als „Berufung“ professionell zu betreiben. Dabei stellte er fest, dass es, obwohl das Interesse in Deutschland groß war, keine wirkliche Anlaufstelle für Wanderreiter und Höfe gab. Daraufhin wurde im Jahr 1998 die Akademie gegründet, die heute als Ausbildungsorganisation allen Wanderreitinteressierten die Möglichkeit gibt, Wanderreiten kennenzulernen und mehr darüber zu lernen. Die zentrale Anlaufstelle für die Ausbildung ist bis heute der Fischerhof, Herbert Fischer selbst ist jedoch mittlerweile im Ruhestand. Wer aber trotzdem an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben möchte, dem legen wir sein Buch „Die Wanderreiter-Akademie – Anekdoten, Begegnungen, Erkenntnisse und Ratschläge eines Wanderreiters“ ans Herz, in dem er von seinen Erlebnissen berichtet und mit vielen schönen Anekdoten Wissen zum Wanderreiten vermittelt.
Neben dem Fischerhof zählt die Deutsche Wanderreiter-Akademie 24 Reitbetriebe, die der Organisation angehören und Wanderreiten in Deutschland anbieten. Es gibt sogar Mitgliedsbetriebe in Frankreich, der Schweiz, in Italien, in Rumänien und sogar in Argentinien. Während der Fischerhof zwar der Mittelpunkt der Ausbildung ist, bieten auch einige der Reitbetriebe die Wanderreit-Grundausbildung an. So gibt es über die Akademie in ganz Deutschland Möglichkeiten, an Wanderritten und Kursen teilzunehmen. Die Lehrgänge der Deutschen Wanderreiter-Akademie sind grundsätzlich für alle offen, auch zum Beispiel für Wiedereinsteiger im Reiten. Grundkenntnisse sollte man jedoch immer mitbringen.
Natürlich wollten wir auch wissen, was das Wanderreiten so besonders macht und bei Michael Renz‘ Antwort ist die Lust auf unser erstes Wanderreitabenteuer gleich noch ein wenig größer geworden. Beim Wanderreiten erlebe man die Natur auf eine besondere Art und Weise. Das natürliche Tempo beim Wanderreiten ermögliche es, die Umgebung wirklich wahrzunehmen und zu genießen. Man erlebe eine ganz ungewohnte Entschleunigung. Auch die Verbundenheit mit dem Pferd und der Gruppe mache das Wanderreiten zu einem einzigartigen Erlebnis. Michael Renz hat uns auch erzählt, dass für ihn, besonders während seiner ersten Wanderritte, das „Loslassen“ eine besonders eindrucksvolle Erfahrung war. Denn wenn es durch schwieriges Gelände geht, müsse man loslassen, auf sein Pferd und seinen Instinkten vertrauen. Die Verbindung, die dabei zwischen Reiter und Pferd entsteht, sei etwas völlig anderes, als was man vom Reitplatz kennt. Ich gebe zu – mir würde es gar nicht so leichtfallen, meinem vierbeinigen Begleiter voll anzuvertrauen.
Wanderreiten verbinden viele mit Abenteuer und Freiheit – man lässt den Alltag hinter sich und erlebt die Natur auf dem Rücken des Pferdes, völlig losgelöst von den gewohnten Ablenkungen des täglichen Lebens. Michael Renz hat uns einen ganz ähnlichen Eindruck beschrieben, doch Abenteuer sei nicht, wenn Chaos herrscht, und damit berief er sich auf die Worte des Akademie Gründers Herbert Fischer. Wanderreiten könne ein einzigartiges Erlebnis sein. Nicht zu vergessen sei aber, dass Wanderritte auch anspruchsvoll sind. Selbst die leichtesten Routen stellen Reiter und Pferd vor ganz neue Herausforderungen und besonders in Reitergruppen können auch gefährliche Situationen entstehen, wenn Reiter, Pferde oder der Wanderrittführer nicht über entsprechende Kenntnisse verfügen. Sicher hat der ein oder andere von euch auch selbst schon einmal bei einem Gruppenausritt eine nicht ganz so schöne Erfahrung gemacht. Die Auswahl eines passenden Anbieters ist also wichtig. Die Wanderritte müssen entsprechend organisiert und geleitet werden, um Chaos und gefährliche Situationen zu vermeiden. Wir wollen euch daher die Höfe der Akademie sehr ans Herz legen.
Um Mitglied der Akademie zu werden, muss ein Hof gewisse Qualitätsstandards erfüllen. Wichtig ist zum Beispiel, wie die Tiere gehalten werden und ausgebildet sind. Von zentraler Bedeutung ist natürlich auch, welche Ausrüstung für die Ritte vorhanden ist und wie diese durchgeführt werden.
Wenn ihr euch auf einen Wanderritt mit einem der Reitbetriebe der Deutschen Wanderreiter-Akademie macht, könnt ihr euch also guten Gewissens auf euer Abenteuer begeben.
Da unsere Bloggerin Lucia ihr eigenes Pferd hat, wollten wir natürlich auch unbedingt wissen, ob man sich auch mit dem eigenen Pferd auf Wanderritte mit der Akademie begeben kann. Die Antwort war ein wenig ernüchternd – aber durchaus nachvollziehbar. Das Wanderreiten über die Akademie mit dem eigenen Pferd – und für das Wanderreiten mit anderen Höfen oder Organisationen gilt dasselbe – sei eher schwierig, besonders, wenn weder Pferd noch Reiter Erfahrung im Wanderreiten haben. Während man als Wanderreitneuling auf einem ausgebildeten Pferd eines Reitbetriebes durchaus an verschiedenen Ritten teilnehmen kann, ist die Teilnahme mit dem eigenen, unerfahrenen Pferd schwieriger.
Michael Renz hat uns erklärt, dass es unausgebildeten Pferden, die nur das Reiten auf dem Platz kennen, wahrscheinlich an der entsprechenden Gelassenheit und Kondition fehle, die für einen Wanderritt benötigt werden. Auf einem Wanderritt wird das Pferd mit wesentlich mehr und ganz neuen Ablenkungen, Hindernissen und Eindrücken konfrontiert, als es beim Reiten auf dem Platz, in der Halle oder normalen Ausritten der Fall ist. Michael Renz hat uns auch erzählt, dass er schon erlebt hat, dass eine Reiterin einen Wanderritt abrechen musste, da ihr Pferd die Distanz nicht schaffte und schließlich zurück transportiert werden musste. Damit tut man sicher weder sich noch seinem Pferd einen Gefallen. Darüber hinaus erklärte er uns, dass die Herdendynamik auch ein wichtiger Aspekt beim Wanderreiten sei. Die Pferde der Wanderreithöfe sind aneinander gewöhnt und der Herdenverband gibt den Tieren Sicherheit im Gelände. Das eigene Pferd wäre dieser Gruppe fremd.
Wenn du und dein Pferd erfahrene Wanderreiter seid, könnt ihr natürlich trotzdem immer einmal bei den Höfen der Akademie anfragen oder euch auf eigene Touren begeben. Wer Tipps für die Ausbildung seines Pferdes braucht, bekommt diese dort sicher auch. Nehmt einfach einmal an einem Wanderritt teil und kommt miteinander ins Gespräch 😊
Zuletzt wollten wir natürlich auch noch einen Tipp für euch bekommen, wo man in Deutschland besonders schön Wanderreiten kann – wobei das letztendlich wahrscheinlich auch immer Geschmackssache ist.
Nachdem wir uns ein wenig über die große landschaftliche Vielfalt in Deutschland unterhalten haben, sind vor allem zwei Regionen hervorgestochen: Die Alpen und die deutschen Mittelgebirgslandschaften. Alpenüberquerungen und Wanderritte durch den Schnee im Hochgebirge seien ein fantastisches Erlebnis, erklärt uns Michael Renz. Natürlich sind diese aber auch besonders anspruchsvoll und nur für Wanderreiter mit Erfahrung zu empfehlen. Michael Renz erzählte uns daher auch von Wanderritten durch die deutschen Mittelgebirgsregionen. Diese bieten von leichten Wanderritten bis zu schwierigen Routen alles und darüber hinaus zeichnen sie sich durch landschaftliche Abwechslung aus. Besonders schön sei es für ihn, entlang der Eltz Richtung Mosel zu reiten, da man hier auch durch mehrere Furten die Eltz durchqueren kann. Was Michael Renz besonders gefällt ist, dass in der deutschen Mittelgebirgslandschaft viele landwirtschaftliche Wege noch naturbelassen, also nicht asphaltiert sind. Das sei in anderen Regionen leider nicht immer der Fall. Aber natürlich bieten auch seine Kollegen in den flacheren Regionen interessante und begeisternde Ritte an.
Habt ihr auch Lust bekommen, euch in den Sattel zu schwingen, und euch auf einen Wanderritt zu begeben? Wenn ihr euch noch unsicher seid, dann nehmt doch zum Beispiel an Sternritten teil. Diese sind etwas einfacher, da man abends wieder an den Ausgangsort zurückkehrt. So kann man das Wanderreiten erstmal kennenlernen. Auf den Mitgliedhöfen der Akademie werdet ihr auch beraten und bekommt Ratschläge, falls ihr nicht wisst, welcher Wanderritt der passende für euch ist.
Das war’s erst einmal von uns heute. Schaut euch auch unser RIDAYS REITER-1MAL1 zum Thema Wanderreiten auf Instagram an. 😊
Euer RIDAYS TEAM
