Pferdewohl beim Training und danach
In der diesjährigen Show „Land der Tausend Träume“ sind insgesamt 62 Pferde und Ponys sowie ein Muli auf der Bühne zu sehen. Die Show wird immer ein Jahr im Voraus vom Regisseur und Komponisten Klaus Hillebrecht geplant. Er gestaltet die Geschichte und komponiert die Musik dazu. Die Choreografie für die Akrobaten entwerfen die beiden Tänzer Olena Maciejewski und Joazi Santos – um die für die Pferde kümmert sich Horse Consultant Siri Mylius. So entsteht ein stimmiges Konzept für die Pferde, die Reiter und natürlich die Zuschauer.
Die Pferde, welche in der Show zu sehen sind, sind – anders als der ein oder andere vermuten mag – hierbei kein „Eigentum“ von Cavalluna, sondern reisen extra für die Tour mit ihren Reitern aus aller Welt an. Dadurch ist es möglich, dass das Training für die Aufführung vorher zuhause im Heimatland stattfindet. So können die Besitzer ihre Vierbeiner in den jeweiligen Ställen trainieren, an welche die Tiere gewöhnt sind.
Jeder Artist kennt seine Parts, übt diese unter gewohnten Bedingungen und bringt sie seinen Pferden bei. Wenn das Üben in den Heimatställen abgeschlossen ist, trifft sich das gesamte Team mit den Pferden vor der Showpremiere in Riesa, wo die einzelnen Parts der Akrobaten und Pferde dann zusammengefügt werden. Nach einem letzten Abstimmen aufeinander und einem Feinschliff ist es vollbracht: Die fertige Show ist entstanden und das Abenteuer in fantastischen Welten kann losgehen.
Pferdehaltung bei Cavalluna
Damit es den Tieren zwischen den Aufführungen im Cavalluna-Stall in Tönisvorst genauso gut geht wie zuhause, ist alles präzise geregelt. So gibt es zum Beispiel auf die Pferde abgestimmtes Futter und auch Boxen, die der Norm entsprechen. Dadurch haben alle Tiere von Klein bis Groß ausreichend Platz, um sich auch mal ausgiebig im Heu zu wälzen.
Ebenso haben die Pferde immer den gleichen Boxen-Nachbar, was für weniger Stress sorgt und den Kontakt zu anderen Pferden ermöglicht. Hier entstehen regelrechte Pferdefreundschaften, selbst unter den vielen Hengsten der Show. Da viele von den Vierbeinern aus wärmeren Regionen wie Spanien oder Italien kommen, wird mittels Heizungen dafür gesorgt, dass sie selbst im Winter gewohnte Temperaturen verspüren.
Jedes Showmitglied ist für die Versorgung seiner eigenen Pferde verantwortlich, allerdings gibt es pro Veranstaltungsort immer einen zuständigen Tierarzt, der mit Cavalluna zusammenarbeitet und bei Notfällen sofort abrufbar ist. Sollte es zu Krankheitsfällen oder Verletzungen kommen, kann auf schnelle Hilfe vertraut werden.
Damit Krankheiten oder Stress darüber hinaus vorgebeugt wird, sind die Pausen in den Abläufen ein absolutes Muss. Es wird strengstens darauf geachtet, dass die Regeln zum Wohl der Tiere eingehalten werden.
Nicht jedes Pferd wird als Unterhaltungskünstler geboren. Wie wir Menschen auch müssen sie erst lernen, mit dem Trubel umzugehen. Jedem Tier wird darum genau die Zeit gegeben, die es braucht, um sich an die Lichtverhältnisse, Räumlichkeiten, Kameras und andere Besonderheiten zu gewöhnen, auch wenn dies teilweise bis zu einem Jahr – oder sogar länger – dauern kann. Dazu zählen unter anderem die vielen neuen Geräusche wie zum Beispiel der Applaus. Das Gehör der Tiere wird nach Möglichkeit trotz des Show-Umfeldes geschont: Die Musik ist größtenteils zum Publikum gerichtet. Dennoch entspricht die Lautstärke nicht dem alltäglichen Pegel, weswegen die Tiere langsam an diese für sie anfangs noch etwas ungewohnte Situation während der Show herangeführt werden.
Für das allgemeine Wohl der Tiere, die Organisation und alle notwendigen Impfungen und Entwurmungen ist Anita Förster als Pferdewirtschaftsmeisterin zuständig. Sie ist auch die Ansprechpartnerin aller Showmitglieder, wenn ein Tier mal nicht fit sein sollte.